Der Skandal im Skandal

Darmstadt hat Diesel-Fahrverbote für Benziner bis inklusive Euro 2. 

Diese etwas wirr wirkende Aussage ist ein repräsentatives Beispiel dafür, welche Qualität die "Berichterstattung" im Themenbereich Diesel hat. Auf dieser Seite führe ich den Nachweis, dass die Berichterstattung hauptsächlich aus Folgen der Bildungsmisere, Click-Bait, aber auch aus Falschinformationen besteht. Ich zeige, dass viele Journalisten entweder ganz bewusst als Trolle agiert haben und immer noch agieren, oder aber, falls doch kein Vorsatz vorliegt, dass die Bildungsmisere kein neues Phänomen ist, und bereits vor der ersten PISA-Studie vor 20 Jahren ein großes Problem war. 

N2-Emissionen im Spiegel am 06.02.2023

Das beginnt bereits bei grundlegenden Chemiekenntnissen. Unsere Luft besteht zu 78 Prozent aus Stickstoff (N2). Einige Journalisten halten Stickstoff jedoch für einen Luftschadstoff, zum Beispiel beim BR und beim Spiegel (siehe hier). Es gibt wirklich keine "Enorme Stickstoff-Belastung in München und Passau". Es gibt höchstens eine Belastung mit Stickstoffdioxid (=NO2). 

Unbestritten ist zunächst, dass die Abgassysteme der meisten Diesel-PKW bis Euro 6b nicht so funktionieren, wie der Gesetzgeber das eigentlich wollte. Die technischen Erklärungen, an denen sich Journalisten dabei versucht haben, und teilweise sogar auf angebliche Experten verweisen, sind jedoch so grober Unfug, dass man da gar nicht weiß, wo man anfangen soll.

Journalisten behaupten seit 2015 fast unablässig, dass die Abgasrückführung Abgase reinigen könnte. Das kann sie nicht, trotz der Buchstaben A, G und R im Wort Abgasreinigung (siehe Abgasrückführung ist keine Abgasreinigung). 

Größere AdBlue-Tanks nötig?
Zapfsäule für Journalisten nicht bedienbar?

Das Nachfüllen eines AdBlue-Tanks ist, auch wenn Journalisten das anders sehen, nicht sehr schwierig, womit die Theorie zu kleiner AdBlue-Tanks in europäischen Fahrzeugen zusammenbricht. Man kann sogar leicht zeigen, dass größere AdBlue-Tanks die für Kunden mit Abstand schlechteste und teuerste Lösung gewesen wären (siehe AdBlue und AdBlue-Verbrauch). Auch die Behauptung angeblicher Experten, dass PKW mit Niederdruck-Abgasrückführung ähnlich viel AdBlue verbrauchen müssten wie LKW ohne Abgasrückführung, widerlege ich in diesem Artikel, und zwar so, dass klar wird, dass das kein einfacher Irrtum gewesen sein kann.

Ziel dieser Seite ist keine Meinungsbildung. Meinungen sind subjektive Einschätzungen, die jemand für wahr hält. Wenn jemand die Aussage "Eins plus eins gleich drei" für wahr hält, dann ist das seine Meinung, und er kann darauf bestehen, ihm auch mal seine Meinung zu lassen. Luftschadstoffe oder Abgase werden jedoch nicht gemeint oder geglaubt. Chemische Reaktionen in Katalysatoren unterliegen keiner Meinungsbildung. Wer der Meinung ist, Diesel-PKW müssten 5% AdBlue verbrauchen (siehe AdBlue und AdBlue-Verbrauch), der sagt sinngemäß, 1+1 sei 3, und argumentiert dann: "Lass mir doch auch mal meine Meinung!"

Viele Artikel hier stellen eine Wissensbasis dar. Neue Artikel wird es hier ab und zu in der Kategorie Fake News geben. Dort analysiere ich Falschinformationen und erkläre, warum es sich um Falschinformationen handelt. Nachvollziehbare Irrtümer, die trotz sorgfältiger Recherche verständlicherweise passieren können, sind dort nicht zu finden.

Unter AdBlue und AGR: Analyse mittels VCDS zeige ich am Beispiel eines Fahrzeugs mit VW EA288 evo-Motor (Euro 6d), was man da selbst analysieren kann. 

Es gibt hier keine Analyse zur Frage, ob bestimmte Grenzwerte für bestimmte Schadstoffe sinnvoll sind oder nicht, schon gar nicht, wenn diese Grenzwerte in einem Gesetz oder einer Verordnung stehen, bei der alle Staaten der EU - auch Deutschland - zugestimmt haben. Selbst dann, wenn ich analysieren wollte, ob bestimmte Grenzwerte für Luftschadstoffe sinnvoll sind, könnte ich es nicht. Journalisten würden sich trotzdem dazu äußern, ich jedoch nicht.